Lange Zeit glaubte man, mit den Dehnübungen nach sportlichen Aktivitäten den Muskelkater reduzieren oder sogar ganz verhindern zu können. Das ist nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zwar nicht der Fall, trotzdem hat das Dehnen nach sportlichen Anstrengungen weiterhin sehr große Bedeutung und sollte keinesfalls ausgelassen werden.
Dehnübungen für eine bessere Durchblutung
Dehnübungen bewirken, dass die zuvor beanspruchte Muskulatur wieder besser durchblutet wird. So ist die Regeneration der Muskulatur nach einer intensiven Dehnung sehr viel schneller zu erreichen als ohne Dehnung. Die verbesserte Durchblutung wiederum bewirkt, dass Schlacken aus der Muskulatur schneller abgebaut werden und dass gleichzeitig eine erhöhte Nährstoffversorgung stattfindet. Zudem kann Dehnen das Verletzungsrisiko erheblich reduzieren, denn Muskeln als auch Gelenke werden geschmeidiger.
Die Muskulatur stellt sich als echtes Wunderwerk dar, das innerhalb einer Tausendstel Sekunde Anspannung oder Entspannung bewirken kann. Die Funktionsweise der Muskeln ist aber so präzise nur möglich, wenn die Muskeln schnell in der Lage sind, ihre Ursprungshaltung wieder einzunehmen. Neben der Verkürzung der Muskulatur durch intensives Training reduziert sich die Beweglichkeit des Menschen ohnehin schon ab dem 15. Lebensjahr. Dehnung kann dem entgegenwirken und sowohl die Durchblutung als auch die Beweglichkeit und die Regeneration der Muskulatur erheblich beschleunigen.
Wann und wie lange sollten Dehnübungen durchgeführt werden?
Wichtig zu beachten ist aber, dass die Dehnung vor dem Sport nach einer kurzen Aufwärmphase stattfindet. Fünf Minuten reichen hier für das Aufwärmen aus. Wer sich vor dem Training dehnt, kann die Beweglichkeit der Muskulatur deutlich erhöhen. Das Dehnen nach dem Training ist ebenso wichtig, denn es stellt den Ausgangszustand der Muskulatur wieder her.
Beim Dehnen sollte jede Dehnübung für 20 bis 30 Sekunden gehalten werden. Dabei muss ruhig und entspannt geatmet werden.
Dehnungsübungen Risiken
Ruckartiges Dehnen ist sehr schädlich für die Muskulatur, sowohl vor dem Training als auch beim warmen und belasteten Muskel. Zwar ist eine leichte Spannung beim Dehnen erwünscht, Schmerzen sollten aber nicht bestehen. Wenn die Spannung sich nach wenigen Sekunden des Dehnens reduziert, kann eine Regulierung der Haltung die Spannung erneut aufbauen.
Zwischen den einzelnen Dehnübungen sollten die Muskeln locker ausgeschüttelt werden und danach die jeweilige Dehnübung noch einmal wiederholt werden.
Konzentration ist nicht nur bei der sportlichen Aktivität, sondern auch beim Dehnen gefragt. Dabei sollten die Dehnübungen ebenso ernst genommen werden wie die nachfolgende oder zum Abschluss die vorherige sportliche Aktivität. Zwei bis fünf Minuten Zeit sollten für die Dehnübung jeweils vor und nach der sportlichen Aktivität eingeplant werden, denn nur so ist ein rundes Ergebnis zu verzeichnen.